Zu beobachten was die Masse macht um dann das Gegenteil von dem zu tun kann in Übertreibungsphasen ein hilfreiches Mittel sein. Sobald Extremphasen der Stimmung oder Positionierung erreicht sind kann dies für einen erreichten Höchst- oder Tiefststand sprechen. So haben wir im Rahmen dieser börsenpsychologischen Betrachtung in der Vergangenheit oftmals treffende Empfehlungen aussprechen können. Wie bei jedem System gibt es aber natürlich auch hier Abweichungen.

André Kostolany sagte einst, dass am Kapitalmarkt 51% aller Trades erfolgreich sein müssen. Wenn dann 49% gegen einen Laufen muss man in der Lage sein von der geringen Differenz zu leben. Derzeit ist die Trefferquote dieser Methode hingegen deutlich höher.

Heute möchte ich gemäß dieser Strategie auf den Basiswert Gold eingehen. Seit Jahresbeginn hat das Edelmetall mehr als glänzen können und eine fulminante Aufwärtsbewegung von unter 1.050 US$ auf über 1.250 US$ hingelegt.

So haben wir zu Beginn des Jahres bereits eine Long-Empfehlung ausgesprochen, die auch im Rahmen einer Cashkurs-Analyse für das Magazin Börse-Online erschienen ist. Die Ausgabe kam Mitte Januar raus, wohingegen der Artikel somit bereits im Vorfeld entstanden ist. Den Link zum leicht später veröffentlichten Online-Artikel finden Sie hier.

Mittlerweile hat sich das Blatt gedreht und die Situation zeigt ein nahezu inverses Bild. Die Hedgefonds, welche mit ihrem Smart-Money in Extremphasen als exzellenter Kontraindikator dienen, sind im Zuge der jüngsten Rallye massiv eingestiegen. Die folgende Grafik belegt diese Aussage und fußt auf Positionierungen in Futures & Optionen an der CFTC.

Auf der anderen Seite stehen die Produzenten & Händler. Diese nutze ich hingegen gerne als Frühwarnindikator. Dafür muss man sich lediglich die simple Frage stellen, wer wohl am meisten Know-How über den Markt haben wird. Finanzexperten wie große Hedgefonds werden dies nicht sein. Ich selben Maße mir ebenso nicht an ein tieferes Wissen vom Goldmarkt den Produktionsgegebenheiten und der weltweiten Nachfrage zu haben als Produzenten und Händler. Aus diesem Grunde ist es ein Einfaches diesen zu folgen.

Passend dazu agieren diese mit großer Zuverlässigkeit genau entgegengesetzt der großen alternativen Investmentvehikel und Spekulanten. Zu Beginn des Jahres waren diese bereits sehr Long aufgestellt und der Rallye somit ein Stück voraus. Mittlerweile wurden die Long-Positionen hingegen wieder massiv abgebaut. Das Niveau erreicht dabei Tiefs wie zuletzt im Winter 2012/2013. Was daraufhin mit dem Goldpreis passierte zeigt der obere Chart. Diese Short-Einschätzung war demzufolge nicht die schlechteste.

Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Faktoren z.B. aus der fundamentalen Welt die inbegriffen werden sollten. So könnte ein Brexit-Ausstieg für einen regelrechten Ausbruch nach oben sorgen. Bereits heute sind im Vorfeld der Wahl zum Austritt Großbritanniens aus der EU vermehrte Gold-Käufe zu beobachten. Nichtsdestotrotz scheinen die Anzeichen für ein Ende der Aufwärtsrallye gegeben. Der aktuell seitwärtslaufende Kurs bestätigt dies.

Für weitere Fragen zu den Daten können Sie gerne das Cashkurs-Team kontaktieren, welche die Fragen weiterleiten kann, oder sich direkt per Mail unter dieser Adresse an den Autor werden.

Beste Grüße

Andreas Meyer

 

Quellen: www.finanzen.net, www.greenriver-capital.com, Eigene Recherchen, CFTC

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